Ausflugstipp: Kloster Arkádi


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Als Monument des Widerstandes gegen die Türkenherrschaft, ist das Kloster Arkádi für die Kreter selbst eines der wichtigsten Bauwerke auf der gesamten Insel und schon fast ein Nationalheiligtum.

Da wir das Kloster schon lange nicht mehr besucht hatten unternahmen wir im letzten Herbst mal wieder einen Ausflug in diese Richtung.

Von Kalamaki kommend ist das eine landschaftlich sehr schöne Fahrt am östlichen Rand des Amári-Beckens entlang und über Thrónos. Je nach Anzahl der Fotostopps dauert die Anreise ca. 1,5 Stunden.

Angekommen am Kloster parkten wir den Wagen auf einem der reichlich vorhandenen Parkplätze und bestaunten zunächst das in einer alten Windmühle untergebrachte Beinhaus. Hier sind die Schädel einiger der Opfer der Schlacht vom November 1866 ausgestellt. Die Einschusslöcher und Male von Schwerthieben sind deutlich zu erkennen.

Kloster Arkadi, Beinhaus

Kloster Arkadi, Beinhaus

Kloster Arkadi, Beinhaus

Kloster Arkadi, Beinhaus

Obwohl die Geschichte des griechischen Freiheitskampfes gegen die türkische Herrschaft von vielen unvorstellbar grausamen Greueltaten geprägt wurde, ist die Geschichte von Arkádi eine ganz Besondere und zum Symbol für den Heldenmut der Kreter geworden.

Ein 15.000 Mann starkes osmanisches Heer griff in der Nacht vom 07. auf den 08. November 1866 das Kloster in dem sich knapp tausend Personen befanden an. Während hitziger Gefechte gab es hohe Verluste auf beiden Seiten. Als gegen Ende der Schlacht am folgenden Tag, dem 09. November 1866 die Lage immer auswegloser für die Kreter wurde, beschlossen diese, auf keinen Fall lebend den Türken in die Hände zu fallen. Es begingen mehrere hundert Menschen kollektiven Selbstmord, indem sie sich in der Pulverkammer verbarrikadierten und selbst in die Luft sprengten, als die Türken das Tor fast zerstört hatten. Dabei rissen sie auch eine auch eine große Zahl der angreifenden Türken mit in den Tod. Die Pulverkammer mit dem bis heute fehlenden Dach kann auf dem Klostergelände besichtigt werden und sorgt auch heute noch für ein beklemmendes Gefühl bei den Besuchern.

Kloster Arkadi, gesprengte Pulverkammer

Kloster Arkadi, gesprengte Pulverkammer

Abgesehen von seiner dramatischen Geschichte ist Arkádi auch ein sehr sehenswertes Kloster.

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Wie eine Trutzburg wirkt der quadratische Bau aus rötlichen Steinen von aussen. Nachdem man die Anlage durch die Porta Rethimniotiki betreten hat, fällt der Blick auf die wunderschöne, verspielt anmutende Fassade der Klosterkirche.

Kloster Arkadi, Kirche

Kloster Arkadi, Kirche

Diese ist eines der schönsten erhaltenen Beispiele für den kretisch-venezianischen Baustil mit Barock- und Renaissanceelementen auf der gesamten Insel. Auch der Innenraum der Kirche ist reich verziert. Es gibt viele schöne Ikonen zu bewundern. Links neben der Kirche steht das Gerippe einer Zypresse, in dem bis heute noch eine türkische Gewehrkugel steckt. Diese ist durch einen Pfeil gekennzeichnet.

Kloster Arkadi, Stamm mit Kugel

Kloster Arkadi, Stamm mit Kugel

Kloster Arkadi, Stamm mit Kugel

Kloster Arkadi, Stamm mit Kugel

In den links der Kirche gelegenen Gebäuden finden sich die Kapelle des hl. Arkadios, das Refektorium, die ehemalige Zelle des Abtes und auch der Klosterladen. Begrenzt wird die Gebäudeflucht von den Überresten des Pulvermagazines, in dem sich die Tragödie von 1866 abspielte.

Der Kreuzgang befindet sich in der ersten Etage. Von hier aus bieten sich immer wieder neue Perspektiven für Fotomotive. Hier oben befindet sich auch das Klostermuseum mit vielen Fotos und liturgischen Gegenständen der letzten Jahrhunderte.

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Kloster Arkadi, Impressionen

Insgesamt ist der Besuch des Klosters Arkádi jedem zu empfehlen, der sich für die Geschichte des kritisches Freiheitskampfes und auch für schöne Klosterarchitektur interessiert.

Gute Erweiterungen dieses Ausfluges sind je nach Interessenlage die römisch-dorische Ausgrabung Archéa Eleftherna ganz in der Nähe, die Melidoni-Höhle oder auch das Töpferdorf Margarites.

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