Frisch erschienen im Balistier-Verlag ist „Kreta – Der Autoreiseführer“, von Klaus Eckhardt, einigen Lesern vielleicht besser bekannt als „Kreta-Klaus“, Kreta-Foren- und Webseitenbetreiber (u.a. Online-Guide Kreta, quasi die aktualisierte Internet-Auflage des nicht mehr verlegten Hayit-Reiseführers Kreta).
Wie der Untertitel schon impliziert, werden im Buch 25 Rundtouren für Auto-Touristen auf Kreta beschrieben.
Entgegen erster Befürchtungen finden sich hier nicht nur Routen, die schon auf den Webseiten von Klaus Eckhardt beschrieben werden, sondern sehr viel neue und neu kombinierte Reise- bzw. Fahrwege auf der gesamten Insel.
Unterteilt ist der Reiseführer grob nach West-, Zentral- und Ostkreta, wobei sich die Routen ziemlich gleichmäßig verteilen. Nach einer kurzen Einleitung mit ein paar Hinweisen zum Verkehr auf Kreta, zu Mietwagen und ein paar sonstigen Tipps geht es gleich los mit den Routen, die immer gleich aufgebaut sind.
Zu jeder Beschreibung gehören eine Karte sowie der Streckenverlauf und Einschätzungen zum Spaßfaktor und zum Schwierigkeitsgrad. Die Routenbeschreibungen selbst liefern zunächst einmal Fahrhinweise, wobei Sehenswürdigkeiten und detailliertere Erklärungen in speziellen grauen Kästchen hervorgehoben werden. Auch fakultative Abstecher und Umwege werden beschrieben.
Soweit ich das nachvollziehen kann in den mir gut bekannten Gegenden Kretas, sind die Touren korrekt und aktuell erfasst. Die Wegbeschreibungen sind hinreichend detailliert und mit einer halbwegs aktuellen Karte gut nachvollziehbar, es werden teilweise echte Kleinode und „Geheimtipps“ angefahren, die man in anderen Reiseführern, sofern überhaupt vorhanden, gerne mal übersieht.
Die Beschränkung auf Rundtouren hat den großen Vorteil, dass quasi an jeder Stelle in die Tour eingestiegen werden kann und sich so die Anzahl der Ausflugsmöglichkeiten je nach Urlaubsort deutlich erhöht.
Die Zusammenstellung gefällt mir insgesamt gut und auch für regelmäßig Kreta Bereisende finden sich noch genug Anregungen, die einen Kauf des Buches rechtfertigen, sofern man über die Nachteile hinweg sehen kann:
Negativ aufgefallen sind mir tatsächlich einige Dinge:
– Die Karten im Buch selbst sind eigentlich unbrauchbar, da auf ihnen keinerlei Details wie Orte entlang der Route oder km-Angaben für einzelne Strecken enthalten sind. Sie geben nur einen sehr groben Hinweis darauf, wo die Route generell verläuft, eine gute Kreta-Auto-Karte ist zusätzlich zwingend erforderlich. Da man die aber als Autofahrer vermutlich eh mit sich führt, ist das ein eher kleineres Problem.
– Der Schreibstil: Das gesamte Werk ist in „Wir-Form“ verfasst, in der Art von „Zurück oben auf der Straße, biegen wir links ein und fahren immer geradeaus (d.h. wir ignorieren alle Abzweigungen) …“, auch wenn damit wohl das persönlich Erlebte unterstrichen werden soll, empfinde ich es auf Dauer dennoch als sehr schwer lesbar und lästig.
– Keinerlei Bilder, was das Buch etwas „dröge“ erscheinen lässt.
Fazit: Trotz der „Mängel“ für Alle, die ein bisschen mehr von Kreta sehen und dabei mit einem inhaltlich verlässlichen Begleiter unterwegs sein wollen, einen Kauf wert!
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„Kreta – Der Autoreiseführer“ bei amazon.de (aktuell nicht lieferbar) (*)
„Kreta – Der Autoreiseführer“ beim Verlag Balistier (zusätzliche Portokosten)
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