(Ursprünglich veröffentlicht auf kalamaki.reisen, etwas überarbeitet im Rahmen der Übernahme nach hier und der Abschaltung der alten Webseite über Kalamaki)
Nachdem wir nun schon seit gut einer Woche zurück in Deutschland sind, wird es Zeit für eine kleine Zusammenfassung unserer diesjährigen Herbst-Reise in den Süden Kretas. Los geht’s also…
Anreise & Mietwagen
Angereist sind wir dieses Mal mit Lufthansa, da sich für uns dadurch sehr schöne Ankunfts- und Abreise-Zeiten auf Kreta ergeben haben.
Zu den Flügen gibt’s nichts besonderes zu sagen, sie waren halbwegs pünktlich und es hat soweit alles geklappt. Die Business-Class von LH ist allerdings, wie wir schon häufiger gemerkt haben, mit der Business-Class von Aegean Airlines nicht wirklich vergleichbar, sondern in fast allen Belangen wesentlich schlechter. Da entschädigen tatsächlich nur der geringere Preis und die besseren Flugzeiten bei Lufthansa.
Auf dem Rückflug gab es übrigens rohe Thunfisch-Scheiben mit merkwürdigstem Drumherum. Als alternativloses Essen definitiv eine Zumutung.
Den Mietwagen auf Kreta hatten wir wie gewohnt in bester Qualität von „The Best Car Rentals“ aus Heraklion. Einziger Wermutstropfen: Wir müssen uns im nächsten Jahr wohl von unserem lieb gewonnenen SsangYong Kyron trennen. Es wird aber im Jahr 2020 schöne 4×4-Alternativen geben, wurde uns versprochen.
Insofern freuen wir uns auf unsere nächste Anmietung bei The Best im Frühjahr 2020. ;-)
Übrigens: Natürlich gibt es auch 2020 weiterhin 5% Rabatt für unsere Leser bei The Best, Infos dazu:
The Best Car Rentals, Heraklion
Die größte Neuerung auf der Anreise war dann die Fahrt auf der neuen Straße Richtung Messara. Ab Kreisverkehr Agia Varvara ist man in 9-10 Minuten unten an der Kreuzung der Straße Agii Deka – Mires. Was für ein Geschwindigkeitsvorteil. An die neuen Ausblicke kann man sich auch gewöhnen, anders, aber auch schön.
Direkt auf dem Weg durch die Messara Richtung Kalamaki gab es natürlich den ersten Boxenstopp in Mires am Kanelada-Stand, siehe auch Titelbild.
Unterkünfte
Ja, Plural. Da es nicht möglich war, die Apartments Finikas in Kalamaki für die kompletten 14 Tage zu buchen, haben wir unsere ersten sechs Tage mal wieder in Sivas in den Studios Sigelakis in unserem dortigen Lieblingsstudio verbracht.
Was wie ein Lückenbüßer klingt, war tatsächlich viel mehr. Wir haben uns in Sivas mal wieder sehr wohl gefühlt und waren auch ein bisschen traurig, dann nach Kalamaki umziehen zu „müssen“…
Bei Sigelakis Studios wohnt man schön und ruhig, etwas außerhalb des Ortes mit tollem Blick auf die Messara Richtung Mires. Und das Bett in unserem bevorzugten Apartment dort ist für uns besser, weil größer als in Kalamaki. Für uns ein mittlerweile wirklich wichtiges Kriterium. Sehr genossen haben wir unsere Nachmittage mit einem Gläschen Wein auf der Terrasse des Studios und die Bummel durch den noch beschaulichen, authentischen Ort Sivas.
Alles Weitere zu den Studios Sigelakis in Sivas haben wir an anderer Stelle vor einiger Zeit schon mal aufgeschrieben:
Tipp: Sigelakis Studios in Sivas
Nach sechs Tagen sind wir dann, wie oben schon erwähnt, nach Kalamaki umgezogen. Auch hier in eine uns schon lange bekannte Unterkunft, den Finikas Studios & Apartments von Kalamaki Holidays.
Die Lage dieser Unterkunft ist fantastisch. Gelegen am nördlichen Ortsende von Kalamaki direkt am Wasser wohnt man ruhig und kann nachts dem Meeresrauschen zuhören. Die Unterkünfte sind sehr sauber, der Service ist perfekt und die Technik funktioniert. Beste Voraussetzungen also für einen schönen Urlaub. Für uns einziger Nachteil: Die Betten, die für uns „üppige“ Menschen leider etwas schmal sind.
Da die Vorteile die Nachteile überwiegen und ich im Frühjahr gerne direkt am Meer sein möchte, werden wir auch im Frühjahr 2020 wieder hier wohnen und Kalamaki beim Erwachen aus dem Winterschlaf zugucken. :-)
Aber auch bei Sigelakis in Sivas werden wir sicher erneut wohnen.
Neues aus Kalamaki
Die Promenade in Kalamaki war wohl das saisonbestimmende Thema für alle betroffenen Einheimischen und natürlich auch für die Touristen. Jetzt, im Herbst 2019, war eigentlich fast alles wie immer, es gab zwar zwei Anlieger, die ihre Infrastruktur auf der Promenade abgebaut haben, aber im Großen und Ganzen war die Promenadeninfrastruktur intakt.
Und, freudige Nachricht, das wird wohl auch in Zukunft so bleiben, da man sich wohl auf einen Plan einigen konnte, wie man diese Infrastruktur langfristig legalisieren wird. Das wird nach Ansicht unserer Gesprächspartner aber auch wieder Jahre dauern, so dass in den nächsten Jahren erst einmal sowieso mit keinen Änderungen zu rechnen sein wird. Und wenn es dann zur Legalisierung kommt, sind wohl auch nur kleinere Anpassungen und temporäre Änderungen notwendig.
Es sieht also gut aus für die Strand-Promenade in Kalamaki.
(Mittlerweile, im Jahr 2022, sieht die Lage ganz anders aus, so kurzlebig können Infos aus Kreta sein ;-))
Schön, dass wir wohl weiterhin so toll am Meer sitzen können:
Die Bautätigkeit in der Gegend ist immer noch groß, am Rohbau direkt im Ort hat sich aber leider nichts getan. Mal gucken, ob es in diesem Winter dort weiter geht…
Und auch der nördliche Hügel ist weiter mit Beton-Skeletten übersät, ebenso wie überall in und um Kalamaki und Kamilari neue Bauten aus dem Boden schießen.
Dass aus Rohbauten doch noch irgendwann was werden kann, beweist ein anderes Objekt direkt am Strand von Kalamaki. Hier sind mittlerweile Mauerwerk und Fenster soweit fertig, es scheint für einen Bezug nicht mehr viel zu fehlen. Sieht doch gar nicht schlecht aus:
Ich bin weiterhin gespannt, wie die Gegend in 10 Jahren aussehen wird und vor allem, wie sich dann damit verknüpfte Problematiken wie der eh schon große Wassermangel damit entwickeln.
Ein genau so großes Problem ist meiner Meinung nach die Müllkippe am Ortseingang, von der aus die gesamte Gegend bei entsprechendem Wind mit Plastikmüll „versorgt“ wird…
Essen und Trinken
Wie schon gewohnt liste ich hier einfach mal auf, wo wir gut & gerne hingegangen sind zum Essen & Trinken in Kalamaki und Umgebung. Enttäuschungen verschweige ich einfach, hier soll jeder eigene Erfahrungen sammeln, es ist ja auf Kreta oft die Tagesform, die entscheidet ;-)
Also, sehr gut aufgehoben gefühlt haben wir uns in diesem Urlaub an folgenden Orten:
- Italiana Pizza & Pasta in Kalamaki, für uns ein absoluter Lichtblick in Kalamaki. Fantastisches Essen, liebe Gastgeber und vor allem auch das einzige Lokal, was wirklich regelmäßig Live-Musik in Kalamaki anbietet, angenehm ohne elektrische Verstärker in toller Atmosphäre. (Hinweis: Italiana gibt’s nicht mehr…)
- Athivoles Tou Kara Kalamaki, für die griechischen Momente in Kalamaki
- George’s Yard / Stin avli tou Giorgo in Matala, sehr köstliche, pfiffig interpretierte griechische Küche mit schönen neuen Ideen. Für uns oft der einzige Grund, mal nach Matala rein zu fahren.
- Kostas Kafenion, Sivas; für einen Kaffee und einen Wein in Sivas immer unsere erste Wahl. Siehe auch hier.
- Vrachos, Matala, gut speisen mit tollem Blick über den Kommos.
- Milonas, Kamilari, dank einer Einladung waren wir zum ersten Mal dort. Und nun sicher nicht zum letzten Mal. ;-)
- Sisaion in Sises, der Tipp für Ausflüge in die Gegend zwischen Heraklion und Rethymnon an der Nordküste. Authentische, köstliche griechische Küche mit etlichen selbst produzierten Zutaten. Siehe hier: Tripadvisor Sisaion und unser eigener Reisebericht vom Oktober 2018
- Eleonas Resort, Zaros, fantastisches Essen in traumhafter Atmosphäre kann man auch als Nicht-Hotelgast im Eleonas Resort in Zaros genießen.
- Sigelakis in Sivas; traditionell griechisches Essen.
Naja, und bei Kanelada-Giorgos waren wir natürlich auch regelmäßig. :-)
Ausflüge
Haben wir auch gemacht. ;-)
Allerdings in eher homöopathischem Ausmaß und oft in schon bekannte Gegenden, wie z.B. an den See von Zaros und zum Eleonas Resort, oder die üblichen Runden durch die Gegend mit Botano in Kouses oder Kloster Moni Odigitrias.
Da wir diese Ausflugstipps an anderer Stelle sammeln und ich den geneigten Leser nicht mit Wiederholungen langweilen möchte, sei diesbezüglich also auf diese Seite verwiesen:
Zwei Ausflüge möchte ich aber hervorheben, obwohl sie von Kalamaki aus mit einer größeren Anreise verbunden sind, da sich die Ziele im Nordwesten Kretas befinden.
Botanischer Garten Kreta
Oft auch als botanischer Garten in Chania bezeichnet, täuscht diese Bezeichnung etwas, denn der botanische Garten liegt nicht etwa in Chania selbst, sondern nur im Bezirk Chania. Man erreicht ihn über die Straße von Chania hoch Richtung Omalos, hier der Link zu Google Maps.
Eine Webseite gibt es auch:
Der botanische Garten ist liebevoll eingerichtet mit schönen Pfaden, in denen man die Pflanzenpracht der Welt (und auch Kretas) bewundern kann, samt Erläuterungen auf etlichen Tafeln, mit in die Landschaft integrierten Kunstobjekten und bäuerlichen Alltagsgegenständen.
Da es immer auf schmalen, je nach Wetterlage auch rutschigen Wegen, rauf und runter geht, ist dieser botanische Garten allerdings nichts für Menschen mit Gehbehinderungen oder Eltern, die einen Kinderwagen mitführen möchten.
Alle anderen Pflanzen-, Blumen- und Blütenliebhaber kommen aber voll auf ihre Kosten. Von uns eine absolute Empfehlung, trotz der langen Anreise aus Kalamaki.
Angeschlossen an den Park ist ein großer, gutsortierter Shop mit Büchern, Kräutern und etlichen anderen Produkten sowie ein ganz fantastisches Restaurant, für das alleine schon eine weitere Anreise lohnt.
Eintritt: 6 Euro für Erwachsene, Kinder ab 6 Jahren zahlen 4 Euro. Inbegriffen ist eine Flasche Wasser.
In der Nebensaison besser vor einer Anreise auf der Webseite (siehe oben) gucken, ob geöffnet ist!
Hin sind wir via Agia Galini, Spili und Rethymnon an der Nordküste entlang gefahren, die Rückreise haben wir dann an der Südküste entlang via Askifou vorgenommen, was allerdings zu doch wesentlich längeren Fahrzeiten führt.
Melidoni-Höhle
Ein weiterer schöner Ausflug ging zur Melidoni-Höhle bei Rethymnon. Diese Tropfsteinhöhle mit ihrer imposanten Halle ist wirklich sehenswert. Wie an vielen Orte auf Kreta spielte sich auch in dieser Höhle ein Drama ab, Details dazu hier bei Wikipedia.
Angeschlossen an die Höhle ist ein kleines Cafe, ansonsten ist in der Gegend nicht sehr viel los. Wir haben uns nach der Besichtigung noch einige schöne Strände der Nordküste angeguckt.
Anschließend sind wir nach Sises in die Taverne Sisaion (siehe oben) zum Essen gefahren.
Und sonst?
Irgendwie ein schöner Urlaub, aber auch irgendwie unbefriedigend. Das Umziehen mitten im Urlaub hat zumindest für mich dazu geführt, dass ich subjektiv nicht richtig zur Ruhe gekommen bin und die Anspannung des Alltags geblieben ist. Demnächst also wieder Urlaub ohne Umzug. Ob in Kalamaki oder Sivas oder ganz woanders ist dabei egal. :-)
Insgesamt spüren wir, wie wir uns von der Gegend mehr und mehr entfremden. Die rege Bautätigkeit, das für uns immer anstrengender werdende Publikum speziell in Kalamaki und der ein oder andere Blick zu viel und zu tief „hinter die Kulissen“ tragen wohl dazu bei.
Mittlerweile mag ich Kalamaki am liebsten tatsächlich im zeitigen Frühjahr, wenn fast alles geschlossen ist und man den Ort mehr oder weniger „für sich allein“ hat.
Mal gucken, wie das Frühjahr 2020 so wird und was wir für uns daraus für Schlüsse ziehen.
Aber die Sonnenuntergänge hier sind natürlich weiterhin fantastisch…
Lust auf mehr? Hier gibt’s weitere Reiseberichte…